Alpencross 2018 Etappe 07

Breno – Riva del Garda 90 km, 2168 hm

Vom Crocedomini zum Gardasee

Der letzte Tag meiner Tour begann wie erhofft – mit strahlendem Sonnenschein und klarer Sicht. Noch einmal sollten Beine und Geist gefordert werden, bevor es endgültig Richtung Gardasee ging.

Von Breno auf etwa 450 Metern Höhe startete ich früh in die Etappe. Der Weg führte mich auf einer asphaltierten, aber schmalen Bergstraße hinauf zum Passo Crocedomini, einem der landschaftlich eindrucksvollsten Pässe in der Region. Die rund 25 Kilometer Aufstieg zogen sich, denn es galt fast 1.500 Höhenmeter zu überwinden – doch die Ausblicke, das Spiel von Licht und Schatten in den Tälern und die frische Morgenluft machten jede Kurve lohnenswert.

Zur Mittagszeit dann die wohlverdiente Einkehr im Rifugio Bazena, kurz unterhalb des Passes – eine der wenigen Gelegenheiten zur Rast auf dieser Strecke. Bei gutem Essen und einer kurzen Pause ließ sich der letzte Abschnitt des Anstiegs – noch etwa 100 Höhenmeter bis zum Pass – gut bewältigen.

Leider wurde die Idylle auf der Passstraße durch zahlreiche Motorradfahrer getrübt – darunter auch einige, die es zu sportlich angingen. Hinter mir kam es zu einem Unfall, bei dem sogar ein Rettungshubschrauber zum Einsatz kam. Glück im Unglück: Ich war zum Zeitpunkt des Geschehens bereits außer Reichweite.

Am Passo Crocedomini auf rund 1.950 Metern eröffnete sich ein weiter Blick in die südlichen Alpen – und vor mir lagen nun satte 35 Kilometer Abfahrt und rund 1.400 Höhenmeter hinunter zum Lago d’Idro. Ein grandioser Downhill durch enge Kurven, vorbei an steilen Hängen und durch kleine Bergdörfer.

Die Strecke führte mich weiter nordwärts nach Storo, doch kurz bevor das Tal wieder anstieg, zog ein Gewitter auf. Heftiger Regen setzte ein – wie aus dem Nichts. Glücklicherweise war ein kleines Café in der Nähe, in dem ich mich unterstellen konnte. Nach etwa einer Stunde war der Spuk vorbei, die Sonne kam zurück und die Straße dampfte vor sich hin – ein typisches Nachmittagsbild in den Bergen.

Der letzte Aufstieg des Tages wartete: 400 Höhenmeter in engen Serpentinen, bis zur Einfahrt zum Tremalzo. Dann wurde das Gelände sanfter, und es ging mit leichtem Gefälle weiter in Richtung Ledrosee. Noch ein letzter Schub Energie – und schließlich öffnete sich vor mir der Blick in den „heißen Kessel“ des Gardasees.

Die Abfahrt nach Riva del Garda war emotional: Nach all den Tagen, Pässen, Höhen und Tiefen – das Ziel war erreicht. Doch das Glück wurde etwas getrübt durch die schwierige Quartiersuche. In Riva war alles ausgebucht, in Torbole fand ich schließlich noch einen Platz auf dem Campingplatz – ein würdiger, wenn auch einfacher Abschluss.

Gesamtstrecke: 98.96 km
Maximale Höhe: 1923 m
Gesamtanstieg: 2245 m
Gesamtzeit: 07:40:20
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