Gries am Brenner – Sandjoch – Grenzkamm – Sterzing – Mareit 50 km, 1364 hm
Von Gries am Brenner zum Sandjoch und weiter bis der Regen kam
Diesmal durfte das Rad eine kleine Pause vom ganz großen Abenteuerstart machen – die lange Anreise entfiel, denn ich fuhr mit dem Auto von Berchtesgaden nach Gries am Brenner. Bei der Gemeindeverwaltung fand ich schnell einen passenden Parkplatz, auf dem mein Fahrzeug die kommenden Tage gut aufgehoben war. Das Wetter war zwar durchwachsen, aber immerhin regenfrei – ein guter Anfang.
Der Tourstart verlief zunächst gemütlich auf der Straße Richtung Obernberg, bevor ich auf Forstwegen zum idyllischen Obernberger See aufstieg. Ab hier wurde es spannender: Der Weg zum Sandjoch begann zunächst fahrbar, wurde aber zunehmend schmaler und steiler. Schließlich war Schieben und Tragen angesagt – echte Transalp-Momente eben.
Oben angekommen, gönnte ich mir nur eine kurze Pause am Sandjoch. Die Aussicht war beeindruckend, das Wetter noch stabil genug, also ging’s gleich weiter nach Norden auf die Grenzkammstraße. Die Route führte mich vorbei an verfallenden Stellungen und Gebäuden aus dem Ersten Weltkrieg, stumme Zeugen einer bewegten Vergangenheit – beeindruckend und bedrückend zugleich.
Doch während ich noch in den Gedanken an Geschichte und Panorama hing, zogen dunkle Wolken auf. Mein ursprünglicher Plan, bis zum Brenner zu fahren und über das Schlüsseljoch ins Pfitschertal weiterzuziehen, war damit hinfällig. Eine kluge Entscheidung war gefragt – also: Abstieg nach Gossensaß, dann weiter nach Sterzing. Solange es ging – oder besser gesagt: bis der Regen kam.
Um 15:30 Uhr war es dann so weit: Dauerregen. Ich beendete die Etappe und suchte mir ein Hotel – kein Zelt, kein Abenteuer, sondern einfach ein Dach über dem Kopf. Der Regen sollte die ganze Nacht hindurch und bis in die frühen Morgenstunden anhalten. Aber immerhin war ich trocken, warm – und bereits mittendrin im nächsten Kapitel dieser Tour.
Maximale Höhe: 2861 m
Gesamtanstieg: 1652 m
Gesamtzeit: 05:54:10










