Krimmler Tauernhaus – Krimmler Tauernpass – Predoi – Sand in Taufers – Bruneck – Sankt Vigil – Pederü Hütte
Heute wartete die wohl anspruchsvollste Etappe unseres Alpencrosses: der Übergang über den Alpenhauptkamm. Start im Windbachtal, dann hinauf zum Krimmler Tauernpass – das Abenteuer begann bereits beim Frühstück: erst ab 7:00 Uhr serviert, und wir wussten, dass uns ein langer Tag bevorstand.
Vom Krimmler Tauernhaus ging es zunächst noch fahrend bis auf 1950 m. Doch ab diesem Punkt wurde aus Radeln Schieben, Tragen und Kampf gegen die Steigung – der Pass auf knapp 2600 m ließ keine Gnade zu. Im oberen Drittel lagen noch Schneefelder, Überbleibsel des vergangenen Winters. Vorsichtig querten wir sie, spürten jeden Tritt im nassen Schnee, doch das war nur die Ruhe vor dem Sturm.
Gegen 11:00 Uhr brach er über uns herein: heftiger Regen und Hagel peitschten auf uns ein, als hätte das Gebirge selbst seinen Zorn entfesselt. In Sekundenschnelle waren wir durchnässt, Zähne klapperten, Reifen rutschten auf dem nassen Untergrund. Doch der Spuk war zum Glück kurz, und wir konnten aufatmen, ein paar Gipfelfotos schießen und weiter ins Ahrntal rollen.
Fahren war bis auf 1900 m weiterhin unmöglich – breite Abflussrinnen im scharfkantigen Granit machten jeden Versuch zum Risiko. Schieben war angesagt, begleitet von stetigem Nieselregen, der in unsere Kleidung kroch und jede Muskelfaser herausforderte. In der Tauernhütte legten wir eine wohlverdiente Pause ein. Sabine überzeugte den Wirt, uns Nudeln zu kochen, ein kleiner Luxus für müde Alpenfahrer, bevor es weiterging.
Oberhalb der Hütte, parallel zum Tal, hatten wir endlich wieder Boden unter den Rädern – keine Schiebepassagen mehr. Ab Predoi flogen wir fast wie auf Schienen 30 km durch das Ahrntal nach Sand in Taufers, leicht bergab, durch Wälder und kleine Dörfer, bevor es nach Bruneck weiterging.
Von Bruneck nach St. Vigil warteten noch 20 km und 500 hm, und schließlich die letzten 10 km bei leichter Steigung mit weiteren 350 hm. Um 19:15 Uhr erreichten wir die Pederühütte, gerade noch rechtzeitig – die Küche schloss um 19:30 Uhr. Erschöpft, durchnässt, aber voller Stolz blickten wir auf einen Tag voller Herausforderungen, Schnee, Hagel und unvergesslicher Alpenpanoramen zurück. Ein echter Alpencross-Tag, den wir nie vergessen werden.
Maximale Höhe: 2592 m
Gesamtanstieg: 2034 m
Gesamtzeit: 08:08:27














































































