Teselo – Bartoldi / 2500 hm, 75 km
Über den Manghenpass nach Bartoldi
Start war wie immer um 8:00 Uhr, diesmal mit dem Ziel: der Manghenpass. Schon am Vorabend, bei einem rustikalen Essen in Tesero, hatte ich drei Norddeutsche Rennradfahrer kennengelernt, die ebenfalls vorhatten, am nächsten Morgen über den Pass zu fahren. Doch gesehen habe ich sie unterwegs nicht mehr – vermutlich hatte der Rotwein des Vorabends ihnen einen kleinen Strich durch die Rechnung gemacht.
Meine eigene Fahrt begann mit einem kleinen technischen Rückschlag: Ich wollte nur schnell die Bremsbeläge wechseln, stellte aber bald fest, dass mir jegliches Werkzeug dafür fehlte. Sofort erinnerte ich mich an die geöffnete Tasche oben am Tauernpass – und mir war klar, wo das Zeug geblieben war.
Oben am Manghenpass, auf gut 2000 Metern, war es ungewöhnlich kalt. Die Hütte war geöffnet, aber leider nicht beheizt – was die Pause dort eher kurz hielt. Ich fragte den Wirt nach der Wetterprognose für die nächsten Tage: Nichts Gutes. Bereits für den Nachmittag war Regen angekündigt, der Freitag sollte sogar den ganzen Tag verregnet sein – und zwar überall in der Region.
Also hieß es: Abfahrt – und zwar zügig. Doch unterwegs zeigte sich schnell, wie abgelegen dieser Abschnitt wirklich ist. Kaum Höfe, keine sichtbaren Unterkünfte – nur Wald, Kurven und Stille. Erst oberhalb von Carzano entdeckte ich eine kleine Wirtschaft – eine willkommene Gelegenheit für eine warme Mahlzeit.
Es gab Spaghetti Bolognese – und dazu ein Bier, eher versehentlich bestellt, aber durchaus willkommen. Ich nutzte die Zeit zum Durchatmen. Das Tal war nicht mehr weit, aber der Weg dorthin verlief wellig – ständig bergauf und bergab. Ich musste das Tempo drosseln, um am Ende nicht völlig leerzulaufen.
Unten angekommen, fuhr ich durch scheinbar endlose Apfelplantagen, die das Tal wie ein grünes Muster durchzogen – ein schöner Kontrast zum schroffen Hochgebirge zuvor. Bei Levico Terme begann dann der Anstieg auf dem sogenannten Kaiserweg, der mich über einige enge Serpentinen nach Bartoldi brachte.
Das Wetter sah inzwischen bedrohlich dunkel aus, und kurz darauf begann es auch schon leicht zu nieseln. Glücklicherweise beruhigte sich die Lage wieder, bevor es richtig ungemütlich werden konnte.
Maximale Höhe: 2044 m
Gesamtanstieg: 2823 m
Gesamtzeit: 08:06:44













