Alpencross 2018 Etappe 03

Velders – Eisjöchl – Prad 68 km, 1760 hm

Über das Eisjöchl ins Vinschgau

Der heutige Tag führte mich über einen der höchsten Übergänge der Region: das Eisjöchl, erreichbar über das abgeschiedene Lazinser Tal bei Pfelders.

Startpunkt war das gemütliche Hotel Bergland im kleinen, aber touristisch gut erschlossenen Ort Pfelders. Von dort ging es zunächst angenehm auf einem gut ausgebauten Forstweg, der mich etwa 4 Kilometer weit und 250 Höhenmeter hinauf zur idyllisch gelegenen Lazinser Alm (1.858 m) führte.

Ab der Alm jedoch begann der eigentliche Aufstieg – und mit ihm die Schiebe-, Trage- und an wenigen Stellen auch Fahrpassagen, die sich über knapp 1.100 Höhenmeter bis zum Joch ziehen sollten. Für diese Etappe sollte man unbedingt ausreichend Wasser mitnehmen – es wird lang und schweißtreibend.

Seit Kurzem gibt es einen neuen Aufstiegsweg, der rechts von der Lazinser Alm abzweigt. Der alte Weg auf der linken Seite ist zwar noch nicht offiziell gesperrt, aber definitiv nicht mehr zu empfehlen: er ist nicht mehr gewartet, teilweise ausgesetzt, steinig, mit Steinschlaggefahr und sehr unangenehm zu gehen. Beide Routen treffen sich später wieder – ich entschied mich für den neuen Weg, der zwar stellenweise steil, aber breit und relativ sicher ist.

Je weiter man aufsteigt, desto mehr öffnet sich das Gelände. Oben angekommen erreicht man ein Schuttkar, das sich weit nach hinten zieht – hier sind einzelne fahrbare Abschnitte wieder möglich. Nach einer Weile tauchte dann die Stettiner Hütte am Horizont auf – ein willkommener Anblick nach mehreren Stunden Aufstieg.

Die Stettiner Hütte, 2014 durch eine Lawine komplett zerstört, wurde inzwischen wieder aufgebaut. Rund 50 Personen können hier inzwischen wieder übernachten. Ich legte eine kurze Rast ein – Nudeln, ein kühles Getränk, neue Kraft tanken.

Dann ging es weiter: das Eisjöchl, bei frischen 8 °C, lag nur wenige Minuten entfernt. Doch vor mir stand nun der wirklich fordernde Teil: vom Eisjöchl hinunter ins Vinschgau – ein Höhenunterschied von 2.300 Metern!

Die lange Abfahrt über teils groben Schotter, enge Kehren und später schnellere Forst- und Asphaltwege war eine echte Belastungsprobe für die Bremsen, aber auch ein echtes Highlight der Tour. Der Übergang vom alpinen Hochgebirge ins sonnige Tal des Vinschgaus war nicht nur landschaftlich eindrucksvoll – er markierte auch einen der technisch und konditionell spannendsten Abschnitte meiner Reise.

Gesamtstrecke: 72.76 km
Maximale Höhe: 2861 m
Gesamtanstieg: 1652 m
Gesamtzeit: 05:54:10
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